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Auf dem Mond, weil es so schmerzhaft wäre wie auf der Erde

Theater / 2018

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5.7. PREMIERE / 7.7.2018

Thalia Gaußstraße

“Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen es von uns ab und stellen uns fremd.” (Kindheitsmuster, Christa Wolf)

Vier Prostituierte warten auf Kundschaft. Eine von ihnen Roma B., die ihre karge Ausbeute am Ende des Tages ihrem Freund und Zuhälter Franz B. übergibt und im Gegenzug Schläge erhält – eine der hier gültigen Liebeswährungen. ​Hinzu kommt Anton Saitz, genannt der “Reiche Jude”, in Begleitung eines Zwerges​. Anton sieht in Roma mehr als die anderen Freier und macht sie dafür reich. Romas Vater, Müller, tritt im Rotlichtmilieu als Transvestit auf, entlarvt sich jedoch im Tageslicht als überzeugter Faschist und potentieller Mörder der Eltern von Anton Saitz.

Am Beispiel Fassbinders begegnen wir Figuren, die gefangen sind in einem Geflecht aus Abhängigkeiten und Zuschreibungen. Faschismus und Gewalt sind – scheinbar unausweichlich – in alle Ebenen ihres Lebens eingeschrieben.

Die eigene Geschichte ist keine Haut, die sich abstreifen lässt. Sie pulsiert in unseren Adern, steckt in jeder Zelle des Körpers, beeinflusst unsere Gedanken. Sie steckt in uns fest. Oder wir in ihr? Auch in der vierten Generation nach dem Holocaust bestimmen Trauma und Schuld die Identitäten unserer Gesellschaft. Die Wunden der Vergangenheit brennen und es drängt sich die Frage auf: Wie viel Faschismus steckt heute noch in uns?

„Es singt seine Lieder, wer Text hat, die stummen Rollen erschrecken die Kinder“ (Fassbinder, “Der Müll, die Stadt und der Tod”)

Die Premiere fand am 5.7.2018 im Thalia in der Gaußstraße in Hamburg statt.

Mitwirkende

Schauspiel Aleksandra Ćorović, Linda Gunst, Rebecca Junghans, Max Kurth, Alexander Merbeth, Merlind Pohl, Friedrich Richter, Julia Carina Wachsmann, Richard Zapf Gesang Merlind Pohl Regie Rieke Süßkow Bühne Lukas Fries Kostüm Marlen Duken Mickeymousing Sounddoublage Ludwig Sander Musik/Live-Schlagzeug Janosch Pangritz Dramaturgie Finnja Denkewitz, Katharina Fröhlich Regieassistenz Jacopo Asam, Lea Harberts, Ludwig Sander Bühnenassistenz Hilke Fomferra, Jana Mehner Kostümassistenz Makham Khakpur, Denise Agyei-Manu, Coline Jud