Medea
Nach Motiven von Hans Henny Jahnn
Theater / 2019
Keine aktuellen Termine
Vergangene Vorstellungen
1.3. PREMIERE / 2.3. / 3.3.2019
Kampnagel K2, Hamburg
15.9.2019
FIAT (Festival Internacionalnog Alternativnog Teatra), Podgorica, Montenegro
16.11. / 17.11.2019
Fast Forward – Europäisches Festival für junge Regie, Dresden
4.9. / 5.9.2021 Unidram Festival Potsdam
Links
»Ein Wunder, dass ein Bild wie ich sprechen kann. […] Man muss mit dem Kopf schöne Bewegungen machen und diese Bewegungen dann zu einem Foto zusammenschnüren. Fesseln. […] Man muss von sich selber gefangen sein, dann wird man auch die anderen einfangen können. Man muss still sein, aber in der Stille am lautesten.« (Jackie, Elfriede Jelinek)
Die Inszenierung setzt sich mit dem vielfach erzählten Mythos der Medea-Figur auseinander und bezieht sich dabei auf zentrale Themen der selten gespielten Fassung von Hans Henny Jahnn aus dem Jahr 1926. Davon ausgehend hinterfragt das Ensemble das westliche Konzept von Liebe und Glück als Ideologie.
Es verlagert die antike Geschichte in die 1950er Jahre, in denen die beschleunigte Entwicklung des Kapitalismus auch die Familienstruktur vereinnahmte. Medea ist hier nicht die fremde, unterdrückte “Wilde” sondern als Figur der westlichen Moderne sind ihr deren Unterdrückungsmechanismen selbst eingeschrieben. Die hier gezeigte Medea spiegelt Amerikas weibliche Ikone – Jackie Kennedy – wider. Nur brutale Selbstbeherrschung ermöglicht ihr die strahlende Perfektion, mit der das Familienidyll jeden Tag aufs Neue gefeiert und konserviert wird.
Mit Fokus auf dem Unausgesprochenen werden die Zuschauenden zu Co-Autor*innen und zugleich treten die zwischenmenschlichen Gewaltmechanismen umso deutlicher hervor. Hallimasch Komplex erzählt die Geschichte mit einem hochpräzisen, detailreichen Spiel, das zwischen Schauspiel, Choreografie und Performance oszilliert.
Entstanden in Kooperation mit Kampnagel, dem international renommierten Produktionshaus für zeitgenössische darstellende Kunst in Hamburg, gastierte die Produktion bereits auf dem festival internationalnog alternativnog teatra (FIAT) in Podgorica, Montenegro, wo sie sowohl mit dem Preis für die “Beste Regie” als auch für das “Beste Schauspiel” ausgezeichnet wurde, und dem Fast Forward Festival 2019 (Europäisches Festival für junge Regie) des Staatsschauspiels Dresden. Außerdem wurde sie zum TACT Festival im Juli 2020 nach Trieste eingeladen, das Pandemiebedingt entfallen ist (hallimasch komplex hat stattdessen für das TACT Festival 2020 zwei Videos produziert).
2021 ist die Produktion erneut beim TACT Festival im Juli sowie beim UNIDRAM Festival Potsdam im September eingeladen. Hierzu bald mehr Informationen.
Mitwirkende
Schauspiel Aleksandra Ćorović, Stephan Q. Eberhard, Rebecca Junghans / Julia Carina Wachsmann, Max Kurth, Richard Zapf, Sarah Zelt Regie Rieke Süßkow Bühne Lukas Fries Kostüm Marlen Duken Sounddesign Jacopo Asam Musik Lydia Sarges Dramaturgie Katharina Fröhlich Regieassistenz Jacopo Asam, Lisa Haucke Bühnenassistenz Lea Harberts, Jana Mehner Kostümassistenz Denise Agyei-Manu, Coline Jud